Neuburger Rundschau                                                             vom 16.08.2017

Auf den Spuren von Stuck und Caracciola

Demnick beim Lückendorfer Bergrennen Zweiter      von Klaus Benz

 

 

Bereits 1923 fand im Rahmen der „Sachsenfahrt“ in Lückendorf ein spektakuläres Berg-rennen statt. Namhafte Rennfahrer wie Rudolf Caracciola und Hans Stuck drückten damals der rund vier Kilometer langen Strecke ihren Stempel auf. Jetzt fiel für die 39. Auflage dieser – von vielen Oldtimer-Piloten sehr beliebten – Veranstaltung die Startflagge.

 

Mittendrin: Roland Demnick mit seiner schönen und schnellen Yamaha. Der Oldtimer-Spartenleiter des Motorclubs Neuburg nahm zusammen mit seinem Vater und Teamchef Fred sowie Chef-mechaniker Detlef Simonis die weite Anreise unter die Räder. Peter März und Martina Koller mussten wegen einer Familienfeier eine Auszeit nehmen. Beim Lückendorfer Bergrennen 2017 wurden die drei Seriensportmaschinen-Klassen zusammengefasst, sodass 28 Motorräder die 3,8 Kilometer lange Strecke in Angriff nahmen. Die Startpassage ließ über 180 km/h zu und der raue, griffige Streckenbelag kam den Piloten sehr entgegen. Denn auch in der Oldtimer-Sparte muss auf den Geldbeutel geschaut werden. Teure Slicks sind daher nicht immer drin.

 

Bei den Motorrädern gab es – wie beim Rennen auf der „Isle of Man“ – einen Doppelstart per Ampelschaltung. Durch die knappe Startreihenfolge im 20-Sekunden-Takt waren viele Zwei-Rad-Piloten gleichzeitig auf der Strecke und die Spreu trennte sich schnell vom Weizen. Bereits im Training musste Roland Demnick drei langsamere Konkurrenten überholen. Beim zweiten Heat waren es dann schon fünf Mitstreiter, die das Heck der Yamaha aus dem Demnick-Rennstall sahen. Für die Wertungsläufe wurde zusammen mit dem Team die einzig richtige Strategie ausgeheckt: Auf der schnellen Top-Speed-Passage nach dem Start die langsamere Konkurrenz überholen und dann als Erster der Startgruppe durch die Spitzkehre in Richtung kurvenreiche Bergstrecke gehen.

 

Diese Taktik war goldrichtig, denn am Ende reichte es mit einer Abweichung von nur 0,168 Sekunden aus den Wertungsläufen in der Gesamtwertung aller Seriensportler für den ausgezeichneten zweiten Stockerlplatz. Mit den eingefahrenen 20 Punkten katapultierte sich Demnick in der Jahreswertung ganz weit nach vorne.